Jungwildrettung mit der Wärmebildkamera und Drohne

Thermaldrohnen sind in der Zukunft, wie auch bereits heute in vielen Revieren, für die Suche nach Jungwild ein unverzichtbares Hilfsmittel. Die Technik der Drohnen ist mittlerweile so ausgereift, dass neben den Einsätzen bei der Kitzrettung auch weitere Möglichkeiten in Betracht gezogen werden können.

 

Die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr, der Polizei oder dem technischen Hilfsdienst bei der Suche nach vermissten Personen ist nur eine wesentliche Option, der sich die Helfer nicht verschließen.

 

Viele Vereine haben sich gegründet, die mit den Drohnen zunächst in den Jagdgenossenschaften den einzelnen Landwirten helfen, vor der Mahd Jungwild aus den Mähweiden zu suchen. Die Bereitschaft ist enorm, alles zu tun, um Jungwild zu retten.

 

Es wird alles getan, um Tierleid zu verhindern. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit auch bereits vor der Mahd bei den Feldbestellungen zum Schutz von Gelegen oder Junghasen vor den schweren Ackermaschinen Drohnen eingesetzt werden sollten? Eine Möglichkeit der Drohnennutzung bietet zum Beispiel der Kiebitz.

 

Der Kiebitz ist eine gefährdete Art, die in den letzten Jahrzehnten massiv im Besatz eingebrochen ist. Als Teilzieher halten sich die Vögel je nach Witterung auch im Winter in den Brutgebieten auf. Sehr zeitig suchen die Paare bereits Anfang März nach geeigneten Brutrevieren.

 

Über 90 % Trockenlegungen in den Moorgebieten in Deutschland führten zu einem massiven Rückgang der Art. Durch die massive Entwässerung wurde es für den Kiebitz eng, die Brutmöglichkeiten beschränken sich heute auf die landwirtschaftlichen Flächen. Ab Ende März beginnt das Brutgeschäft, welches sich bis Juli erstrecken kann, wenn die Gelege wiederholt verloren gehen. Die Brutdauer beträgt 26-29 Tage, beide Partner bebrüten das Gelege, welches aus vier Eiern besteht. Die Jungen sind nach ca. 40 Tagen flugfähig. 

Druck der Beutegreifer, wie z.B. Rabenkrähen, Marderhund und Füchsen

Neben dem enormen Druck der Beutegreifer, wie z.B. Rabenkrähen, Marderhund und Füchsen, um nur einige Prädatoren zu nennen, wurden die Besätze massiv von der sich umstrukturierenden Landwirtschaft dezimiert. Ein Faktor, der leider ohne Hilfen nicht zu ändern ist.

 

Ein Problem von vielen ist es, dass die noch brach liegenden Ackerflächen als Brutplätze im zeitigen Frühjahr angenommen werden. Beginnt die Bestellung der Flächen, sind die Gelege verloren. Das Zweitgelege wird umgehend begonnen. Von den Prädatoren abgesehen, sind die nun eingesäten Flächen zunächst sicher. Nach dem Schlupf auf diesen Flächen kommt es zu einem Konflikt. Der eigentlich frei gelegene Brutplatz (der Kiebitz erkennt auf Entfernung die Gefahr) ist wie in einem schnell wachsenden Urwald zugewachsen. Der Mais wächst in die Höhe, in den Bodenregionen sind die Küken verloren. Die wärmende Sonne kommt nicht ans Brutgefieder, die Küken kühlen aus und verenden. Auch aufgrund der fehlenden Insekten sind die Jungvögel verloren.

 

Es gelingt, die Vögel zu retten, indem man das Gelege zur Zeit der Feldbestellung sucht. Werden mit der Drohne die Felder (oder auch mit Hilfe der Wärmebildkamera vom Auto aus) abgesucht, kann zielgenau die Brutstelle gefunden werden. Beginnt nun der Landwirt mit der Arbeit, wird ihm vorab aufgezeigt, wo die Gelege sich befinden. Somit kann der Landwirt die Gelege sichern, gegebenenfalls umsetzen, falls dies nötig ist. Die Altvögel nehmen dann die Brut wieder an, so dass die Küken auf der freien Fläche ca. 14 Tag Zeit gewinnen, sich zu entwickeln.

 

Stimmen zudem die begleitenden Maßnahmen, wie die wichtigen Nassstellen und Senken auf den Ackerflächen, stehen der Aufzucht der Küken zumindest weniger Probleme entgegen als bei komplett fehlendem Schutz. Hinzu kommt, dass auch weitere Arten von den vorsorglichen Maßnahmen profitieren.  Der Gelege-Schutz mittels Drohne ist ein weiteres Mittel, die Technik für den Arten- und Tierschutz einzusetzen. 


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