Trotz Klimawandel kann es zeitweise in einigen Revieren knapp werden mit der Äsung. Abhängig von Schneelagen oder Frostperioden fällt es dann auch dem Rotwild nicht leicht, genügend Nahrung zu finden. Überall dort, wo wirklich Notzeit herrscht und gefüttert wird, findet man das Rotwild täglich an den Fütterungen. Mit dem Abwurf des Geweihs Ende Februar wird es unruhig im Revier. Stangensucher sind auch in den heimlichsten Dickungen unterwegs auf der Suche nach abgeworfenen Geweihstangen der älteren Hirsche. Eine unkontrollierte und meist nicht genehmigte Suche bringt jedoch nicht nur Unruhe, sondern stellt auch den Tatbestand der Wilderei dar. Treffe ich auf illegale Sammler, sollte zunächst ein aufklärendes Gespräch stattfinden. Dies hilft oft mehr als eine aggressiv geführte Diskussion oder gar direkte Anzeige. Verständnis und Einsicht auf beiden Seiten ist gefragt.
Rehböcke und Rothirsche
Die Rehböcke sind schon deutlich weiter als unsere Hirsche. Mit ihrem Bast prahlen sie und vermitteln so oft einen völlig falschen Eindruck bezüglich ihrer Gehörnbildung. Beschlagene Ricken benötigen nun dringend Energie und vor allem Ruhe. Bockkitze verlieren ihr Erstlingsgehörn, noch ohne Rosen, um direkt ihr erstes „richtiges“ zu schieben.
Rotfuchs - Das Ende der Ranzzeit
Mit dem baldigen Ende der Ranzzeit ist der Balg der Füchse unansehnlich geworden. Für den Niederwild-Jäger und Artenschützer ist dies jedoch kein Grund, den Fuchs jetzt zu schonen. Wer im Niederwild-Revier seinen Hegeauftrag ernst nimmt, nutzt jede Gelegenheit, um den Fuchs zu bejagen.
Schwarzwild
Beim Schwarzwild muss bereits im Februar, wenn nicht sogar das ganze Jahr über mit Frischlingen gerechnet werden. Reife Keiler sind mit Ende der Rausche bereits wieder heimlich geworden und erste Bachen suchen ihre Wurfkessel auf.
Niederwild - Hase, Enten, Fasane
Dort, wo Hasen vorkommen, sieht man sie jetzt auch am Tage. Hasenhochzeiten laufen oft recht stürmisch ab und bieten ein imposantes Bild. Mit Haken und Sprüngen beeindruckt der Rammler die Häsin. Bereits Ende Februar werden erste Junghasen gesetzt. Nach einer Tragzeit von circa 42 Tagen ist es für viele Junghasen aufgrund schlechter Wetterbedingungen eigentlich viel zu früh. Nasskaltes Wetter ist Gift für die Jungtiere und für die meisten ist die Überlebenschance sehr gering.
Die Reihzeit hat begonnen und häufig sieht man nun mehrere Erpel eine Ente verfolgen. Dies kann man nicht nur im Wasser und am Boden, sondern auch in der Luft gut beobachten. Bereits jetzt finden sich Paare für die kommende Saison.
Auch unsere Fasane besetzen ihre Territorien und stecken ihr Revier ab.
Unser Revier im März
Ob beim gemeinsamen Ansitz oder einer Pirschfahrt: Jetzt ist es die beste Gelegenheit, sich einen zahlenmäßigen Überblick über den Rehwildbestand zu verschaffen. Die großen Sprünge lösen sich langsam auf, aber noch ist das Rehwild den ganzen Tag lang zu beobachten. Besonders an Solitärbäumen finde ich jetzt leicht Fegestellen, denn die älteren Böcke beginnen, ihr Gehörn zu verfegen. Dort, wo es häufig zu Unfällen mit Verkehrsteilnehmern kommt, wird es höchste Zeit, Sicherungsmaßnahmen zu treffen. An diesen gefährdeten Flächen bieten sich Schilder, Reflektoren und Vergrämungsmittel an.
Beim Schwarzwild kümmern sich nun die Bachen um ihre Frischlinge. Drei Monate, drei Wochen und drei Tage hat es gedauert, bis die „Frösche“ gefrischt werden. Trotz einer strengen und ganzjährigen Bejagung des Schwarzwildes muss die waidgerechte Jagd Vorrang haben. Ein genaues Ansprechen vor dem Schuss ist nun enorm wichtig, um keine führende Bache zu erlegen.
Dachs und Hase sind nun mit dem Nachwuchs beschäftigt. Während im Dachsbau die Jungen noch blind sind, kämpfen in der Sasse die frisch gesetzten Märzhasen sehend bei meist schlechter Witterung ums Überleben.
Bald beginnt das neue Jagdjahr. Höchste Zeit, sich auch um die Verlängerung des Jagdscheins zu kümmern. Die bürokratischen Hürden sind in den letzten Jahren nicht kleiner geworden und es ist empfehlenswert, frühzeitig die Verlängerung zu beantragen.
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