Werte Leser,
die Jagdsaison befindet sich auf dem Höhepunkt und sie hat bereits einigen eine Möglichkeit geboten, Beute zu machen. Für viele sind gerade die gemeinschaftlichen Jagden die Glanzlichter des Jahres. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich.
Die einen besitzen entweder keine eigene Jagdmöglichkeit oder aber die gemeinsam zu bejagende Wildart gibt es nicht im eigenen Revier. Für andere bietet sich endlich wieder einmal die Möglichkeit, Jagdfreunde zu treffen, die man schmerzlich vermisst hat. Auch die Geselligkeit während des Schüsseltreibens oder schon am Vorabend wissen viele zu schätzen. Damit eine Gesellschaftsjagd reibungslos funktioniert, gilt es auf beiden Seiten - bei Jagdveranstalter und Jagdteilnehmer - entsprechend einiges vorzubereiten und zu beachten.
Der Revierinhaber muss sich nicht nur Gedanken über die richtige, vor allem sichere Positionierung der Schützen, sondern auch über den Einsatz von Treibern und Hunden machen. Sammel- und Streckenplatz müssen ebenso vorbereitet sein wie die Verpflegung und ein wärmendes Lagerfeuer. Warnschilder auf Wegen und Straßen, Absatz des erbeuteten Wildbrets, Einweisung der Schützen, die Auswahl der Gäste, Freigabe der zu bejagenden Wildarten, Kontrolle der Jagdscheine und Schießnachweise, Bereitstellung eines Nachsuche-Gespanns sind weitere Punkte, die vom Jagdleiter unbedingt beachtet werden müssen, damit eine Gesellschaftsjagd ein sicherer Erfolg wird.
Betrachtet man den Aufwand, der betrieben werden muss, ist es umso ärgerlicher, wenn einige Gäste nicht einmal die simpelsten Dinge beachten. Es sollte selbstverständlich sein, rechtzeitig zu- bzw. abzusagen, falls es nicht klappt. Ein gültiger Jagdschein und ein Schießnachweis werden nicht nur mitgeführt, sondern - falls nicht anders verlangt - unaufgefordert vorgezeigt. Warnkleidung ist vielleicht nicht traditionell, aber Pflicht und ein kleines Hutband besitzt nun mal keine ausreichende Signalwirkung. Pünktliches Erscheinen am Sammelplatz und aufmerksames Zuhören bei der Einweisung durch den Jagdleiter sollte für jeden machbar sein. Jeder Schuss wird nach der Jagd gemeldet, damit ggfs. eine Kontroll- bzw. Nachsuche eingeleitet werden kann. Sich unaufgefordert hierfür hilfsbereit zur Verfügung zu halten, gilt auch bei der Bergung, dem Versorgen des Wildes und anderen Tätigkeiten. Falls vorher nicht anders besprochen, wird eine Teilnahme am Schüsseltreiben vorausgesetzt und es wurde entsprechend geplant. Hier kurzfristig abzusagen, zeigt keine gute Kinderstube. Auf das Verhalten am Stand einzugehen, würde den Rahmen hier sprengen, aber wir bitten euch dringend darum, auf Kugelfang und eure eigene Sicherheit mehr zu achten als auf eine vermeintlich verpasste Chance.
Beachten wir nur ein paar dieser eigentlich selbstverständlichen Dinge, so werden die kommenden Gesellschaftsjagden vielleicht ein klein wenig entspannter.
Waidmannsheil aus der Redaktion
Kommentar schreiben