Wir haben die Wahl….
Als Jäger sind wir es gewohnt, vor schwierigen Entscheidungen zu stehen. Oft geht es dabei sogar um Leben oder Tod. Es dreht sich dann nicht um unser eigenes Leben und Sterben, sondern um das unserer Wildtiere. Die Voraussetzungen für die richtige Entscheidung sind eine gute Ausbildung, Erfahrung und ein richtiges Einschätzen der Situation. Ein unbedachter Schnellschuss kann fatale Folgen nach sich ziehen.
In den kommenden Wochen und Monaten stehen Ernte, Mais, Drück- und Treibjagden auf unserem Programm. Schnelle Entscheidungen werden abverlangt, denn oft sind es nur Sekunden, in denen wir einen Entschluss fassen müssen.
Jäger sind auch nur Menschen und es wird Fehlentscheidungen geben. Diese auszuschließen, ist unmöglich, aber durch eine möglichst gute Vorbereitung können wir sie minimieren. Das Schießtraining, eine gute Wahl und Vorbereitung der Stände, auffällige Signalkleidung, das Einhalten aller Regeln u.v.m. sind selbstverständliche Voraussetzungen für eine sichere Jagdsaison.
Manchmal entscheidet auch unser Bauchgefühl über richtig oder falsch. Wer Zweifel an der Richtigkeit einer Schussabgabe hat, lässt die Kugel besser im Lauf. Lieber höre ich später Kritik über eine nicht abgefeuerte Patrone, als dass es zu einem Unfall oder Fehlabschuss kommt.
Wird ein Fehler gemacht, so fällt es vielen leicht, in großer Runde über den Unglücksschützen ein Urteil zu fällen und diesen im Regen stehenzulassen. Durch unsere mediale Vernetzung wird dieser gar an den Pranger gestellt, auch wenn dabei der Name nur leise getuschelt wird. Hier sollten wir uns nicht beteiligen, sondern daran arbeiten, selbst Fehler zu vermeiden. Für die alten Hasen gilt es, Nachsicht zu üben und Erfahrungen zu teilen, statt auf dem hohen Ross zu sitzen und zu verurteilen. Nicht nur für unsere Jungjäger heißt es, sich nach der bestandenen Jägerprüfung weiterzubilden und wir hoffen, mit unserer neuen Ausgabe des Jagdblatts dazu einen Beitrag leisten zu können.
Eure Jagdblatt Redaktion Waidmannsheil
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